Mehr Eileiterschwangerschaften bei Frauen mit Schuppenflechte
Bei einer Psoriasis-Erkrankung spricht man landläufig von Schuppenflechte. Die Krankheit entsteht durch eine Fehlfunktion des Immunsystems. Dänische Forscher haben jetzt herausgefunden, dass Schuppenflechte möglicherweise zu ungünstigen Bedingungen für eine Schwangerschaft führt. Ihre Frauenärztin in Düsseldorf hat für Sie zusammengefasst, was die Wissenschaftler herausgefunden haben.
An Psoriasis erkrankte Frauen haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Eileiter- und Bauchhöhlenschwangerschaften. Das zeigte sich in der dänischen Studie. Dr. Cæcilie Bachdal Johansen und ihr Team von der Universität von Kopenhagen kamen zu diesem Fund, indem sie den Zusammenhang zwischen dem Schweregrad einer Psoriasis-Erkrankung und unerwünschten Schwangerschaftsergebnissen untersuchten. Dabei stützen sie sich auf Daten von 2004 bis 2017, gesammelt durch das dänischen Gesundheitsregister.
Ein erhöhtes Risiko für lebensbedrohliche Schwangerschaftskomplikationen
42.041 unerwünschte Schwangerschaftsergebnisse wurden von den Wissenschaftlern ausgewertet. Es handelte sich um eine landesweite Fall-Kontroll-Studie. Die untersuchten Schwangerschaftsergebnisse waren Fehlgeburten, Totgeburten und ektopische Schwangerschaften. Dabei handelt es sich um Schwangerschaften bei denen sich der Embryo außerhalb der Gebärmutterhöhle, sprich im Eileiter oder der Bauchhöhle einnistet. Als Kontrolle dienten 449.233 Lebendgeburten von Einlingen.
Laut der Studie steht die Psoriasis-Erkrankung der Schwangeren in einem Zusammenhang mit Eileiter- und Bauchhöhlenschwangerschaften. Die Daten zeigten eine signifikante Häufung. Das Risiko einer ektopischen Schwangerschaft war um 34% höher bei Frauen mit Psoriasis als bei Frauen ohne die Krankheit. Doch es zeigt sich ein weiterer Zusammenhang: War die Krankheit moderat oder stark ausgeprägt, lag das Risiko sogar 177% höher. Absolut ausgedrückt kommt die Studie zu dem Schluss, dass das herkömmliche Risiko einer ektopischen Schwangerschaft bei gebärfähigen Frauen ohne Psoriasis bei 1,5% liegt und bei Frauen mit der Krankheit bei 3,89%.
Auf Anzeichen einer Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft achten
Eine ektopische Schwangerschaft ist die Hauptursache für Erkrankungen und Todesfälle im ersten Schwangerschaftsdrittel. Die Forscher dieser Studie sprechen sich für eine besondere Betreuung von Frauen mit Psoriasis aus. Auch sollten sexuell aktive, gebärfähige Psoriasis-Patientinnen bei Unterleibsschmerzen, ungeplantem Ausbleiben der Menstruation und gleichzeitig leichten vaginalen Blutungen sich umgehend in einer gynäkologischen Ambulanz untersuchen lassen.
Bauchhöhlen- und Eileiterschwangerschaften
Wenn der Schwangerschaftstest positiv ist, aber das Ultraschallbild kein Ergebnis zeigt, handelt es sich um eine Bauchhöhlenschwangerschaft oder eine Eileiterschwangerschaft. In diesem Fall nistet sich die befruchtete Eizelle fälschlicherweise außerhalb der Gebärmutter in der Bauchhöhle oder den Eileitern ein. Dort kann das Kind nicht ausgetragen werden.
Bei einer gesunden Schwangerschaft kommt es zu einer regulären Einnistung. Vom Eierstock in den Eileiter ausgestoßene Eizellen treffen im Eileiter auf das Spermium. Dort werden sie befruchtet und wandern innerhalb von ungefähr drei bis fünf Tagen in die Gebärmutter, um sich dort einzunisten und in neun Monaten heranzureifen. In manchen Fällen wird dieser Prozess gestört. Dann nistet sich die Eizelle an anderer Stelle, eben im Eileiter oder der Bauchhöhle, zum Beispiel am Bauchfell ein.
Bauchhöhlen- und Eileiterschwangerschaften: die Merkmale
Zunächst kann man von einer solchen Schwangerschaft nichts merken. Sie beginnt wie eine reguläre Schwangerschaft. Der Schwangerschaftstest ist positiv, die Regel bleibt aus, es kann zu Morgenübelkeit kommen und die Brüste können spannen. Erst durch die Untersuchung einer/s Gynäkolog:in kann eine Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaft festgestellt werden.
Während die Eileiterschwangerschaft Schmerzen verursacht, ist das bei der Bauchhöhlenschwangerschaft nicht der Fall, denn im Bauchraum befindet sich genügend Platz. Folgende Untersuchungen können die Bauchhöhlen- und Eileiterschwangerschaften feststellen.
- Positiver Schwangerschaftstest
- Ultraschall der Gebärmutter, bei dem kein eingenistetes Ei gefunden wird
- Ultraschall des Bauchraums mit positivem Befund
- Hormonmessung im Blut – Der HCG-Spiegel (Schwangerschaftshormon Humanes Choriongonadotropin) erhöht sich nicht im gleichen Maße wie bei einer regulären Schwangerschaft
- Bauchspiegelung – zur Lokalisation und gegebenenfalls Entfernung der falsch eingenisteten, befruchteten Eizelle
Ihre Frauenärztin in Düsseldorf
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