Haarausfall bei Frauen in den Wechseljahren
Viele Frauen leiden unter ihm: Dem Haarausfall. Besonders in den Wechseljahren ist Haarausfall bei Frauen weitverbreitet. Doch trotzdem wird selten darüber gesprochen. Eine Studie aus Thailand analysiert nun die Häufigkeit und die Umstände des weiblichen Haarausfalls. Außerdem untersuchen die Forscher die Folgen für das Selbstwertgefühl der betroffenen Frauen. Eine Zusammenfassung zu dem Thema von Ihrer Frauenärztin in Düsseldorf.
An der renommierten Chulalongkorn University in Thailand haben sich Forscher dem Thema des Haarausfalls bei Frauen gewidmet. Sie untersuchten die Häufigkeit, also die Prävalenz von Haarausfall nach weiblichem Muster, in den späten Wechseljahren. Man bezeichnet diese Phase auch als Postmenopause. Das Team aus Forschern bestand aus Gynäkologen und Dermatologen. Diese sammelten Daten von 178 gesunden Frauen im Alter von 50 bis 65 Jahren. Alle befanden sich in der Postmenopause.
Haarausfall bei Frauen
Gekennzeichnet ist diese Form von Haarausfall durch den Verlust von Haar an der Scheitellinie. In einem zweiten Schritt folgt ein langsam fortschreitender, diffuser Haarausfall ausgehend vom Oberkopf. Darüber hinaus werden typischerweise bei diesem Prozess auch die einzelnen Haare dünner.
Der Inhalt der Studie
In der thailändischen Studie machten sich die Forscher auf die Suche nach Zusammenhängen bei weiblichem Haarausfall. Die Dermatologen wendeten das sogenannte Ludwig-Schema an, um das Haarbild jeder Teilnehmerin zu bewerten.
- Typ I (1-4): Dieser Typ weist kein bis geringes Rückweichen der Haarlinie am Scheitel und ein langsam ausdünnendes Haar auf
- Typ II (1-2): Dieser Typ weist eine deutliche verringerte Haardichte auf, außerdem liegt ein fortgeschrittenes Rückweichen des Haarlinie am Scheitel vor.
- Typ III: Bei diesem Typ scheint die Kopfhaut deutlich durch und der kahle Scheitelbereich betrifft den gesamten Oberkopf.
Bei der Untersuchung wurde außerdem die Dichte und der Durchmesser der Haare und der Talgspiegel der Kopfhaut erfasst. Auch kamen weitere Untersuchungen hinzu. Die Gynäkologen bestimmten den Hormonspiegel für Testosteron, Östradiol und das Schilddrüsen-stimulierende Hormon (TSH). Befragt wurden die Teilnehmerinnen dann noch zu ihrer Familienhistorie hinsichtlich Haarausfall und ihrem Selbstwertgefühl. Erfasst wurde zudem das Alter, die verstrichene Zeit nach der Menopause und dem Body-Mass-Index. Ausgeschlossen von der Studie waren Frauen, die sich einer Behandlung gegen Haarausfall unterzogen hatten.
Der Zusammenhang zwischen Übergewicht und Haarausfall bei Frauen
Anzeichen für Haarausfall wurden bei rund der Hälfte der Frauen gefunden (52,2%). Die Aufteilung zwischen den erfassten Typen war wie folgt: Etwa drei Viertel der betroffenen Frauen litten an Haarausfall Typ I, knapp ein Fünftel an Typ II und etwa jede Zwanzigste an Typ III. Bei deutlich über der Hälfte der Teilnehmerinnen litt auch das Selbstbewusstsein: Rund 60% der Betroffenen hatten ein verringertes Selbstwertgefühl. Auffallend war außerdem, dass das Selbstwertgefühl negativer beeinflusst wurde, je gravierender des Haarverlust war.
Mit zunehmendem Alter waren mehr Frauen von Haarausfall betroffen. Die Forscher machten außerdem einen weiteren Fund. Sie identifizierten Übergewicht, also einen BMI von über 25 als statistisch signifikanten Faktor bei weiblichem Haarausfall in der Postmenopause.
Einige Faktoren blieben allerdings unklar. Es ist nicht eindeutig, welche Rolle Haarausfall in der Familiengeschichte, die Sexualhormone und des Polyzystische Ovarialsyndrom bei weiblichem Haarausfall spielen. Die Forscher sehen an dieser Stelle Bedarf für weitere Studien.
Was ist die Postmenopause?
Die Postmenopause ist der letzte Abschnitt der Wechseljahre. Diese Lebensphase beginnt zwölf Monate nach der letzten Regelblutung, also der Menopause. Vorhergehend ist die sogenannte Perimenopause, diese umfasst den Zeitraum ab etwa 47 Jahren, bis um das 50. Lebensjahr herum im Allgemeinen die Menopause eintritt. Daran schließt die Postmenopause an, sie erstreckt sich über 10 bis 15 Jahre. Abgelöst wird dieser Lebensabschnitt vom sogenannten Senium, etwa zwischen dem 60. und 65. Lebensjahr.
Die Postmenopause und ihre Symptome
Die Postmenopause ist für viele Frauen belastend. Es ist wichtig sich der Symptome bewusst zu werden, um diese zu identifizieren und richtig zuordnen zu können. Bei vielen Frauen kommt es neben dem Haarausfall zu Trockenheit der Haut und Schleimhäute, brüchigen Knochen, Rücken und Gelenkschmerzen und manchmal auch zu Haarwuchs im Gesicht. Auch erkranken bis zu 40 Prozent aller Frauen in dieser Zeit an Osteoporose.
In dieser letzten Phase der Wechseljahre erreicht die Östrogen- und Progesteronproduktion ihren Tiefpunkt, deswegen können Vermännlichungserscheinungen auftreten. Es entsteht hierbei ein relativer Überschuss von männlichen Sexualhormonen, sogenannten Androgenen. Die Testosteron-Mengen verändern sich zwar kaum, doch geht die Menge an weiblichen Sexualhormonen drastisch zurück.
Blutungen in der Postmenopause
Bei Blutungen in der Postmenopause ist Vorsicht geboten, denn sie sollten eigentlich nicht mehr auftreten. Zur letzten Regelblutung kam es schließlich bereits in der Perimenopause. Zeigt sich allerdings dennoch eine Blutung in der Postmenopause, sollten sich die Betroffenen unbedingt zum Frauenarzt begeben und sich dort untersuchen lassen. Nicht selten sind bösartige Tumore Auslöser für die ungewollten Blutungen. So können an dieser Stelle in vielen Fällen Gebärmutterkörperkrebs oder Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert werden.
Ihre Frauenärztin in Düsseldorf
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