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Frauenfeindlichkeit unter Frauen: Für Betroffene eine große Belastung

Frauenfeindlichkeit unter Frauen: Ein Tabuthema

Frauenfeindlichkeit wird oft als ein Problem dargestellt, das primär von Männern ausgeht. Doch Frauenfeindlichkeit, also Diskriminierung und Ablehnung von Frauen, kann auch unter Frauen vorkommen – und das häufiger, als viele denken. Dieses Phänomen wird gelegentlich als „internalisierte Frauenfeindlichkeit“ bezeichnet und kann sich in subtilen wie auch offenen Verhaltensweisen äußern, die Frauen in ihren Fähigkeiten, ihrer Selbstwahrnehmung und ihrem Selbstwertgefühl beeinflussen.

Was ist internalisierte Frauenfeindlichkeit?

Internalisierte Frauenfeindlichkeit beschreibt das Phänomen, wenn Frauen selbst patriarchale und frauenfeindliche Werte übernehmen und verinnerlichen. Gesellschaftliche Normen und Werte können dazu führen, dass Frauen beginnen, sich selbst und andere Frauen kritisch zu betrachten und dabei oft unbewusst schädliche Urteile und Stereotypen zu reproduzieren. Beispiele hierfür können sein:

  • Konkurrenz und Misstrauen: Ein verbreitetes Beispiel ist das starke Konkurrenzdenken zwischen Frauen, besonders in beruflichen oder sozialen Kontexten. Dies kann dazu führen, dass Frauen einander als Bedrohung sehen und sich gegenseitig abwerten, anstatt sich zu unterstützen. In einem solchen Umfeld kann sich die Frauenfeindlichkeit schleichend entwickeln und ein Zusammenhalt, der Frauen stärken könnte, bleibt aus.
  • Abwertung von Frauenrollen und -interessen: Häufig wird auch die Arbeit oder die Interessen anderer Frauen abgewertet, vor allem, wenn sie als „typisch weiblich“ gelten – zum Beispiel das Interesse an Mode, Kosmetik oder der Wunsch, Hausfrau zu sein. Viele Frauen erleben den Druck, sich männlich konnotierte Qualitäten wie Durchsetzungsvermögen und Stärke anzueignen, während sie „weiblich“ assoziierte Attribute als minderwertig ansehen.
  • Kritik an äußeren Erscheinungen: Body-Shaming und Kritik an der äußeren Erscheinung sind leider weit verbreitet und werden oft von Frauen an andere Frauen weitergegeben. Kommentare und Bewertungen darüber, wie eine Frau aussehen „sollte“, tragen dazu bei, dass Frauen in strenge Schönheitsideale gedrängt werden und sich selbst und andere übermäßig kritisch sehen.
  • Skepsis gegenüber Frauen in Führungspositionen: Frauen in Machtpositionen oder als Führungspersonen werden nicht nur von Männern kritischer bewertet, sondern oft auch von Frauen. Studien zeigen, dass Frauen andere Frauen in solchen Positionen strenger beurteilen, was auf internalisierte Stereotype und eine tief verwurzelte Skepsis zurückzuführen sein kann.

Warum ist das problematisch?

Diese Formen der Frauenfeindlichkeit tragen zur Aufrechterhaltung eines Systems bei, das Frauen einschränkt. Wenn Frauen einander misstrauen, sich gegenseitig abwerten oder gar sabotieren, entsteht ein Umfeld, das Frauen entmutigt und ihre Selbstzweifel verstärkt. Der Konkurrenzdruck kann dazu führen, dass Frauen weniger Unterstützung finden, weniger bereit sind, sich selbst herauszufordern oder sich in Führungsrollen zu begeben. Frauenfeindlichkeit unter Frauen verstärkt also letztlich die bestehenden sozialen Strukturen, die Frauen in ihrer Entwicklung und Entfaltung behindern.

Was kann dagegen getan werden?

Der erste Schritt, um frauenfeindliche Denkweisen zu überwinden, ist, sich ihrer bewusst zu werden. Wenn wir die Muster erkennen, die wir von der Gesellschaft übernommen haben, können wir sie hinterfragen und vermeiden, sie weiterzugeben. Anstatt sich auf Konkurrenz zu konzentrieren, ist es wichtig, Gemeinschaft und Zusammenhalt unter Frauen zu fördern. Ob im Beruf, im Alltag oder in sozialen Netzwerken – Frauen, die sich gegenseitig unterstützen, sind oft glücklicher und selbstbewusster.

Frauen sind keine homogene Gruppe, und es gibt eine enorme Vielfalt an Lebensentwürfen, Interessen und Prioritäten. Indem wir unterschiedliche Rollen und Entscheidungen wertschätzen, tragen wir dazu bei, dass Frauen in all ihren Facetten akzeptiert werden. Auch die Medien beeinflussen oft subtil, wie Frauen über sich und andere denken. Werbung, Filme und soziale Netzwerke prägen bestimmte Bilder von Frauen und deren Wert. Ein bewusster und kritischer Umgang mit Medieninhalten kann helfen, sich nicht in stereotypen Bildern zu verlieren und den Blick zu weiten.

Fazit

Frauenfeindlichkeit unter Frauen ist ein unterschätztes, aber weit verbreitetes Phänomen. Wenn wir verstehen, wie gesellschaftliche Erwartungen unser Verhalten und unsere Einstellungen beeinflussen, können wir beginnen, uns davon zu lösen. Frauen, die sich gegenseitig unterstützen, stärken nicht nur sich selbst, sondern auch die Frauen um sie herum. Ein respektvoller Umgang und der Wille, Solidarität statt Konkurrenz zu fördern, sind wichtige Schritte, um alte Strukturen zu durchbrechen und für eine gleichberechtigtere Gesellschaft einzutreten.

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