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Das Ersttrimester Screening lässt wichtige Rückschlüsse auf die Gesundheit des heranwachsenden Babies.

Die Bedeutung des Ersttrimester-Screening

Das Ersttrimester-Screening ist eine der ersten großen Untersuchungen, die während einer Schwangerschaft durchgeführt werden können. Viele werdende Eltern machen sich Gedanken darüber, ob sie diese Untersuchung in Anspruch nehmen sollen. Wir erklären Ihnen, was das Screening ist, warum es gemacht wird und welche Chancen und Risiken es birgt.

Was ist das Ersttrimester-Screening?

Das Ersttrimester-Screening ist eine freiwillige Untersuchung, die zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche stattfindet. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus einer Ultraschalluntersuchung und einem Bluttest. Ziel ist es, Hinweise auf mögliche genetische Auffälligkeiten, wie das Down-Syndrom (Trisomie 21) oder andere Chromosomenstörungen, zu erkennen.

Während des Ultraschalls wird die Nackentransparenz des Babys gemessen – das ist die Flüssigkeitsansammlung im Nackenbereich. Diese Untersuchung ist auch unter dem Namen Nackenfaltenuntersuchung bekannt. Zusammen mit den Blutwerten der Mutter, dem Alter der Mutter und anderen Faktoren, kann daraus eine Wahrscheinlichkeit berechnet werden, ob das Baby eine Chromosomenstörung haben könnte.

Chancen und Risiken des Ersttrimester-Screenings

Das Ersttrimester-Screening bietet werdenden Eltern die Möglichkeit, schon früh in der Schwangerschaft wichtige Hinweise über die Gesundheit ihres Kindes zu erhalten. Da das Screening nicht-invasiv ist, besteht kein direktes Risiko für das Baby. Die größte Chance dagegen besteht darin, dass Auffälligkeiten wie das Down-Syndrom oder andere genetische Störungen frühzeitig erkannt werden können. Dies gibt den Eltern die Möglichkeit, sich besser auf die Zukunft vorzubereiten oder, wenn gewünscht, weitere diagnostische Maßnahmen zu ergreifen.

Allerdings birgt das Screening auch einige Unsicherheiten, da es keine eindeutige Diagnose liefert, sondern lediglich Wahrscheinlichkeiten. Weist das Ergebnis auf ein erhöhtes Risiko hin, müssen die werdenden Eltern das Ergebnis verarbeiten und die nächsten Schritte planen. Ein auffälliges Ergebnis bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Baby tatsächlich betroffen ist. Zudem gibt es die Möglichkeit von falsch-positiven oder falsch-negativen Ergebnissen. Eltern müssen jetzt jedoch entscheiden, ob weitere Untersuchungen folgen, die als invasive Verfahren wiederum Risiken für das Ungeborene mit sich bringen können. Für manche Eltern stellt sich vielleicht sogar noch eine viel größere Frage. Nicht alle werdenden Eltern können mit der Vorstellung leben, ein Kind mit Chromosomenstörung großzuziehen.

Gedanken werdender Eltern

Nehmen werdende Eltern das Ersttrimester-Screening in Anspruch, ist es daher sinnvoll sich bereits vor der Untersuchung mit den möglichen Folgen auseinanderzusetzen. Diese Gedanken und auch Entscheidungen, die damit zusammenhängen sind sehr persönlich und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der eigenen Einstellung zur Pränataldiagnostik, der Familiengeschichte oder dem Wunsch nach möglichst vielen Informationen über die Gesundheit des Kindes.

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass das Screening keine hundertprozentige Sicherheit bietet. Ein negatives Ergebnis schließt eine Auffälligkeit nicht vollkommen aus, genauso wie ein positives Ergebnis nicht zwingend bedeutet, dass das Kind tatsächlich betroffen ist.

Was sagen die Ergebnisse aus?

Die Ergebnisse des Ersttrimester-Screenings werden in Form einer Wahrscheinlichkeit angegeben. Zum Beispiel könnte das Ergebnis zeigen, dass das Risiko einer Trisomie 21 bei 1:1.000 liegt. Das bedeutet, dass von 1.000 Babys mit diesem Ergebnis eines tatsächlich das Down-Syndrom hat. Liegt das Risiko jedoch bei 1:50, wäre es deutlich erhöht. Ein auffälliges Ergebnis bedeutet allerdings nicht automatisch, dass das Baby betroffen ist – es zeigt lediglich ein erhöhtes Risiko auf.

Wie viele Eltern entscheiden sich für das Screening?

In Deutschland nutzen etwa 80% der werdenden Eltern das Ersttrimester-Screening. Besonders ältere Schwangere ab 35 Jahren lassen die Untersuchung oft durchführen, da das Risiko für genetische Auffälligkeiten mit dem Alter steigt. Aber auch jüngere Frauen nehmen das Angebot an, um mehr über die Gesundheit ihres Babys zu erfahren.

Wer übernimmt die Kosten?

Das Ersttrimester-Screening ist keine Standardleistung der gesetzlichen Krankenkassen. In der Regel müssen die Eltern die Kosten selbst tragen. Einige private Krankenkassen übernehmen jedoch die Kosten und auch bei Risikoschwangerschaften können Krankenkassen manchmal einen Teil der Kosten erstatten.

Weitere interessante Informationen

In den letzten Jahren wurden die Methoden der Pränataldiagnostik weiterentwickelt. So gibt es mittlerweile den sogenannten nicht-invasiven Pränataltest (NIPT), bei dem Erbinformationen des Kindes aus dem mütterlichen Blut analysiert werden. Dieser Test ist noch genauer und kann schon ab der 9. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden, wird aber ebenfalls nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Fazit

Die Pränataldiagnostik ist ein Meilenstein in der medizinischen Versorgung von Mutter und Kind. Neben dem Ersttrimester-Screening gibt es auch noch andere pränatale Untersuchungen, die Informationen zum Gesundheitszustand des Kindes liefern können. Das Team der Frauenärztinnen Oberkassel ist auf Pränataldiagnostik spezialisiert. Wir beraten Sie gerne umfassend und bieten Ihnen neben einer einfühlsamen Behandlung, Kompetenz und Fachexpertise. Bei uns erhalten Sie die nötigen Informationen, um die richtige Entscheidung für sich und ihr Baby zu treffen. Vereinbaren Sie gerne online einen Termin. Wir freuen uns auf Sie.