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Brust- und Eierstockkrebs - Frauenarzt Düsseldorf

Familiärer Brust- und Eierstockkrebs

Auch bei Brust- und Eierstockkrebs gilt: Früh erkannt sind die Heilungschancen hoch. Wird er im Frühstadium entdeckt, liegen sie bei ungefähr 85%. Ein Gentest kann dazu wichtige Hinweise geben, denn in manchen Familien treten die beiden Krebsarten gehäuft auf. Hierbei liegt ein Gendefekt vor, der das Erkrankungsrisiko steigert. In speziellen Zentren wartet auf die Betroffenen intensive Beratung und ausführliche Früherkennungsuntersuchungen. Wir haben uns den Gentest genauer für Sie angeschaut und berichten über die Erfolgschancen einer zeitigen Erkennung.

Die genetische Wurzel von Krebs

Wenn in Familien Brust- oder Eierstockkrebs gehäuft auftritt, kann das auf eine genetische Veränderung hindeuten. Wissenschaftler haben 1993 herausgefunden, dass eine Veränderung an den Genen BRCA1 und BRCA2 krankheitsverursachend sein kann. In den letzten Jahren wurden weitere Gene entdeckt.

Bei bis zu 10% der Betroffenen führt eine Veränderung dieser Gene zum Ausbruch der Krankheit. Man spricht von familiärem Brustkrebs, wenn er nicht sporadisch auftritt, sondern es in einer Familie zu einer Häufung kommt. Auch Eierstockkrebs kann familiär gehäuft auftreten. Die Veranlagung für beide Krebsarten wird zum Teil gemeinsam vererbt.

Genveränderungen werden in den relevanten Genen von einer Generation in die nächste getragen. Dabei ist das Geschlecht nicht ausschlaggebend. Auch Männer können Genmutationsträger sein. Für alle Träger der Genmutation ist das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen erhöht. Das gilt lebenslang. Wichtig ist: Liegt eine Genmutation vor, ist das reguläre Brustkrebs-Früherkennungsprogramm nicht immer ausreichend. Betroffene sollten sich in einem speziellen Zentrum beraten lassen.

Wann ist ein Test sinnvoll

Wenn sich Erkrankungen in der Familie häufen oder ein Familienmitglied besonders früh erkrankt ist, macht ein Gentest Sinn. Ihre behandelnde Frauenärztin in Düsseldorf kann ganz einfach mit einer Checkliste erörtern, ob Sie ein Kandidat für den Gentest sind. Fällt die Checkliste positiv aus, kann Ihnen ein entsprechendes Beratungszentrum empfohlen werden. Diese Zentren sind auf die weitere Beratung bezüglich des Brustkrebsrisikos spezialisiert und können bestmöglich helfen.

Wichtig ist, dass eine Genmutation nur bedeutet, dass man ein höheres Risiko hat an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken. Eine Erkrankung ist durch das veränderte Gen nicht vorprogrammiert. Die Wahrscheinlichkeit der Vererbung eines veränderten Gens liegt bei 50%. Sofern Sie nicht Träger der Genveränderung sind, können Sie diese auch nicht weiter vererben.

Brust- und Eierstockkrebs: Der Gentest und seine Chancen

Der Gentest ist häufig psychisch belastend, denn er kann das Leben nachhaltig verändern. Zur Durchführung dieses Gentests wird Blut abgenommen. Dieses wird molekulargenetisch untersucht. Dabei wird im Labor auf alle bekannten Gene getestet, die mit einem Brustkrebsrisiko in Verbindung gebracht werden.

Ein positiver Gentest, drückt ein Risiko für den Krebs aus. Er kann aber auch als Chance gesehen werden, denn er ermöglicht es an einem intensivierten Früherkennungsprogramm teilzunehmen. Aufgrund des deutlich jüngeren Erkrankungsalters von Frauen mit familiärem Brustkrebs müssen diese Maßnahmen deutlich früher beginnen als für die Allgemeinbevölkerung üblich. Diese effizienten präventiven Möglichkeiten können die Heilungschance durch frühzeitige Erkennung massiv steigern. Außerdem wird durch das angepasste Früherkennungsprogramm die Überlebenswahrscheinlichkeit der betroffenen Frauen deutlich verbessert

Die engmaschigen Untersuchungen beginnen ab dem 25. Lebensjahr. Halbjährlich werden Ultraschall Untersuchungen durchgeführt, jährlich kommen Kernspintomographien (MRT) hinzu. Diese sind besonders bei jüngeren Patientinnen genauer als Mammographien. Mammographien werden ab dem 40. Lebensjahr durchgeführt.

Erhält eine Getestete einen negativen Gentest, wird sie in die Regelversorgung entlassen. Das Risiko an Krebs zu erkranken ist dann genauso hoch wie jenes der Normalbevölkerung.

Präventive Maßnahmen durch eine Operation

Operativ wird empfohlen die Eierstöcke und Eileiter von Trägern der Genmutation ab dem 40. Lebensjahr zu entfernen. So wird das Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken von rund 30% auf 1% gesenkt. Auch zu einer prophylaktischen Entfernung der Brust kann geraten werden. Die vorsorgliche Brustamputation senkt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, um mehr als 95%, und das Risiko, in der Folge an Brustkrebs zu versterben, um 90%. Alternative Möglichkeiten zur Risikominimierung gibt es nicht.

Die richtige Entscheidung

Ob man sich für einen operativen Eingriff entscheidet oder lieber an intensiven Früherkennungsprogrammen teilnimmt, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Beides kann psychisch als belastend empfunden werden. Die prophylaktische Brustamputation senkt die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Brustkrebs deutlich. Beide Verfahren senken die Sterblichkeit deutlich und können als gleichwertig betrachtet werden.

Aus nachvollziehbaren Gründen wird die Auseinandersetzung mit einem erhöhten Krebsrisiko oft als sehr belastend empfunden. Wir als Frauenärztin in Düsseldorf raten Ihnen in diesem Fall Ihre Ärzte auf ihre Bedenken und ihre Zweifel aufmerksam zu machen. Die Beratungsstelle hat viel Erfahrung mit dem Thema und kann psychologische Unterstützung leisten, wenn Sie diese benötigen.