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Koffeinkonsum - Frauenarzt Düsseldorf

Koffeinkonsum in Schwangerschaft: Neue Studie

Das man hohen Koffeinkonsum in der Schwangerschaft vermeiden soll, ist vielen bekannt. Eine neue Studie hat jetzt herausgefunden, dass durch den Konsum von Koffein wichtige Signalwege im Gehirn des ungeborenen Kindes verändert werden. Mögliche Folgen dieser Veränderung sind Verhaltensauffälligkeiten im späteren Leben. Dieser Blogbeitrag Ihrer Frauenärztin in Düsseldorf erklärt was genau die Forscher herausfanden.

Die Studie zum Koffeinkonsum

Ausgewertet wurden mehrere Tausend Gehirnscans von Neun- bis Zehnjährigen. Berücksichtigt wurde der Koffeinkonsum der Mutter während der Schwangerschaft. Dies fanden die Forscher um Dr. John Foxe, Leiter des Del Monte Instituts für Neurowissenschaften, Rochester, USA heraus. Foxe versicherte jedoch, dass es sich um geringfügige Effekte handele und nicht um krasse psychiatrische Erkrankungen. Die Veränderungen ließen sich allerdings nicht von der Hand weisen. Daher sollte man über die langfristigen Auswirkungen von Koffein in der Schwangerschaft nachdenken.

Zu den gefundenen Verhaltensauffälligkeiten zählten unter anderem Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität. Die Forscher erklärten ihre Funde durch eine Veränderung in der weißen Substanz im zentralen Nervensystem, die bei Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft Kaffee tranken, anders organisiert gewesen sei. Es sei ein auffallender Unterschied zu Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft auf Kaffee verzichtet hatten.

Schon lange bekannt ist, dass Feten kein Enzym besitzen, dass Koffeinmoleküle abbauen kann, sollten diese über die Plazenta zum Kind gelangen. Bislang hatten Studien allerdings noch keine negativen Auswirkungen durch Kaffeekonsum in der Schwangerschaft gefunden. Auch jetzt ist die Beweislage noch dünn, denn die durchgeführte Studie beruht auf der Selbstauskunft der Frauen. Genauere Daten wurden nicht systematisch gemessen. Es ist außerdem unklar inwiefern die Frauen noch anderen Risikofaktoren ausgesetzt waren, wie beispielsweise Tabak oder Alkohol.

Was ist pro Tag erlaubt?

200 Milligramm Koffein pro Tag sind in der Schwangerschaft weiterhin erlaubt. Festgelegt wurde dieser Wert 2015 von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit. Bei dieser Menge wird davon ausgegangen, dass das Baby keinen Schaden nimmt. Viele Ärzte empfehlen so wenig Koffein wie möglich zu konsumieren.

In welchen Getränken steckt Koffein

Koffein steckt in Kaffee, wie der Name vermuten lässt. Auch ist es ein Bestandteil von Cola. Aufpassen sollte man auch bei dem Konsum von Grün- oder Schwarztee. Dem Koffeingehalt von etwa einer Tasse Kaffee entsprechen etwa zwei Tassen Tee. Ein Umstieg auf Tee während der Schwangerschaft muss daher nicht zwingend sinnvoll sein.

Auf Energy-Drinks sollte man während Schwangerschaft und Stillzeit komplett verzichten. Wenn man genau hinschaut, sieht man auf Dosen und Flaschen sogar einen entsprechenden Warnhinweis. Und weniger bekannt ist der Koffeingehalt in Zartbitterschokolade und Kakao. Da Koffein auch in anderen Lebensmitteln beigesetzt sein kann, sollte man im Zweifel auf die Zutatenliste achten. Das ist bei Eis oder Süßigkeiten der Fall. Nach der Geburt gelten die gleichen Grenzwerte, wie während der Schwangerschaft, zumindest wenn die Frau stillt. Die Grenze von 200 Milligramm Koffein pro Tag sollte man besser nicht überschreiten.

So viel Koffein steckt in Kaffee

Espresso (in 60 ml): 80 mg

Filterkaffee (in 200 ml): 90 mg

Cappuchino (in 150 ml): 80 mg

Grüner Tee (in 200 ml): 30-80 mg

Cola (in 330 ml): 35 ml

Zartbitterschokolade (in 50 g): 25 mg

Kakao (in 200 ml): 8-35 mg