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Der Ablauf einer Gebärmutterausschabung

Die Gebärmutterausschabung, auch als Kürettage bezeichnet, ist ein häufiger gynäkologischer Eingriff, bei dem Gewebe aus der Gebärmutter entfernt wird. Sie kann aus verschiedenen medizinischen Gründen notwendig sein, wie etwa bei starken oder unregelmäßigen Blutungen, Fehlgeburten oder zur Entnahme von Gewebeproben. Der Ablauf dieses Eingriffs ist gut strukturiert und erfolgt in mehreren Phasen, die für die Patientin meist schonend und schnell vonstattengehen.

Vorbereitung auf die Ausschabung

Bevor eine Gebärmutterausschabung durchgeführt wird, ist eine umfassende Voruntersuchung wichtig. In einem Gespräch wird der medizinische Grund für den Eingriff geklärt und alle Fragen zur Vorbereitung beantwortet. Normalerweise wird die Patientin gebeten, für mehrere Stunden vor der Operation nichts zu essen oder zu trinken, insbesondere wenn der Eingriff unter Vollnarkose durchgeführt wird.

In einigen Fällen kann ein Ultraschall durchgeführt werden, um die genaue Lage des Gewebes oder etwaige Abnormalitäten in der Gebärmutter zu überprüfen. Sollte es sich um eine Ausschabung nach einer Fehlgeburt handeln, wird oft eine zusätzliche Untersuchung vorgenommen, um sicherzustellen, dass sich keine Reste der Schwangerschaft in der Gebärmutter befinden.

Der Eingriff: Was passiert während der Ausschabung?

Die Gebärmutterausschabung wird in der Regel unter Vollnarkose oder lokaler Betäubung durchgeführt. Die Entscheidung hängt vom Umfang des Eingriffs und den individuellen Gegebenheiten ab. Bei einer lokalen Betäubung wird der Gebärmutterhalsbereich betäubt, sodass keine Schmerzen während des Eingriffs empfunden werden.

Der Eingriff selbst beginnt mit der Öffnung des Gebärmutterhalses. Dies geschieht in der Regel mithilfe eines sogenannten Spekulums, das die Vagina weitet und einen besseren Zugang zur Gebärmutter ermöglicht. Sollte der Gebärmutterhals zu eng sein, kann er mit einem Dilator (Dehnungsinstrument) vorsichtig geweitet werden, um den Zugang zur Gebärmutter zu erleichtern.

Danach wird das eigentliche Kürettage-Instrument – eine kleine Schaufel oder ein kleiner Löffel – in die Gebärmutter eingeführt, um das Gewebe von der Gebärmutterschleimhaut zu entfernen. Das entnommene Gewebe wird anschließend in einem Labor untersucht, um festzustellen, ob es abnormale Zellveränderungen oder Krankheitsbilder wie Tumore gibt.

Nach dem Eingriff: Erholung und Nachsorge

Nach der Ausschabung wird die Patientin für einige Stunden in einem Aufwachraum überwacht, insbesondere wenn der Eingriff unter Vollnarkose durchgeführt wurde. In der Regel ist die Patientin nach dem Eingriff müde und kann leichte Krampf- oder Ziehschmerzen im Unterbauch verspüren, ähnlich wie bei einer starken Menstruation. Diese Beschwerden lassen sich meist mit Schmerzmitteln gut kontrollieren.

Es kann zu leichten Blutungen kommen, die normalerweise innerhalb der ersten Tage nach dem Eingriff auftreten. In den meisten Fällen sind diese Blutungen eher schwach und klingen schnell ab. Wenn stärkere Blutungen oder andere ungewöhnliche Symptome wie Fieber auftreten, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Mögliche Risiken und Komplikationen

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff birgt auch eine Gebärmutterausschabung gewisse Risiken. Dazu zählen Infektionen, Blutungen oder Verletzungen der Gebärmutterwand. In sehr seltenen Fällen können sich auch Narbengewebe oder Verwachsungen bilden, die den natürlichen Zyklus beeinflussen und zukünftige Schwangerschaften erschweren können.

Um das Risiko zu minimieren, ist eine gute Nachsorge wichtig. In den ersten Wochen nach der Ausschabung sollte auf zerrende oder starke körperliche Belastungen verzichtet werden. Auch Tampons sollten vermieden werden, um das Risiko von Infektionen zu reduzieren. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen helfen, sicherzustellen, dass sich die Gebärmutter normal erholt.

Fazit

Die Gebärmutterausschabung ist ein häufig durchgeführter, gut geplanter und strukturierter Eingriff, der viele gynäkologische Probleme lösen kann, sei es zur Diagnose oder Therapie von Abnormalitäten in der Gebärmutter. Der Ablauf ist gut steuerbar, die Risiken sind überschaubar und die meisten Frauen erholen sich nach kurzer Zeit. Bei der Auswahl der richtigen Methode und einer sorgfältigen Nachsorge wird der Eingriff in den meisten Fällen problemlos verlaufen. Es ist jedoch immer wichtig, bei auftretenden Komplikationen schnell medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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