Stillzeitraum – Ist langes Stillen schädlich für ihr Kind?

Muttermilch ist besonders in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt essenziell für das Baby. Über die Tatsache, dass dem Kind beim Stillen wichtige Nährstoffe zugeführt werden sind sich alle einig. Immer wieder wird allerdings darüber gesprochen, wie lange Kinder gestillt werden sollten. Auf der einen Seite gibt es Mütter, die für einen langen Zeitraum stillen und das als überaus wichtig für das Kindeswohl betrachten. Auf der anderen Seite Mütter, die behaupten, dass Kinder schnellstmöglich von der Muttermilch loskommen sollten. Teilweise wird sogar behauptet, dass langes Stillen schädlich für Kinder wäre. Aber was stimmt nun? Gibt es überhaupt eine richtige Antwort? Als Frauenärztin in Düsseldorf kennen wir den Stand der Forschung genau und können ihnen daher in diesem Beitrag erläutern, was Sie zum Stillzeitraum wissen sollten.

Grundlage – Warum ist Stillen wichtig?

Für Säuglinge ist diese Form der Nahrungsaufnahme essenziell. Muttermilch ist für die heranwachsenden Kinder die ideale Nahrungsquelle mit allen notwendigen Nährstoffen. Die Natur sorgt mit der Muttermilch dafür, dass Säuglinge alle wichtigen Nährstoffe bekommen, ohne dass Eltern sich um die notwendigen Proteine und Vitamine zusätzlich Gedanken machen müssen. Muttermilch ist somit das absolute Super-Food für Säuglinge. Darüber hinaus wird durch regelmäßiges Stillen das Immunsystem des Säuglings gestärkt. Zudem wird das Risiko eines plötzlichen Kindstods verringert. Bei der Mutter kann sich außerdem das Risiko für Brust- oder Eierstockkrebs verringern.

Wie lange sollten Mütter mindestens Stillen?

Muttermilch ist also wichtig für das Kind und hilfreich für dessen Entwicklung. Aber wie lange sollte man nun Stillen?

Im Gespräch mit anderen Müttern oder bei der Recherche in Fachbüchern werden Sie zum Thema Stillen die verschiedensten Empfehlungen finden. Wir halten uns in diesem Artikel und der Beratung unserer Patientinnen an die Hinweise der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Laut WHO empfiehlt sich das Stillen ausschließlich in den ersten 6 Monaten. Danach sollte die Gewöhnung an Beikost beginnen. In diesem Übergangszeitraum wird also eine Mischung aus Muttermilch und einer komplementären Babynahrung gewählt, um den Übergang zu erleichtern. Wichtig ist allerdings, dass in der Empfehlung der WHO klar darauf hingewiesen wird, dass Mütter so lange Stillen können, wie Sie es für angenehm und in der jeweiligen Entwicklung für richtig halten.

Kann Stillen schädlich für das Kind sein?

Gelegentlich wird behauptet, dass es starke Nebenwirkungen und Krankheiten auslösen kann, wenn ein Kind zu lange gestillt wird. Oft wird auch von angeblichen Entwicklungsproblemen berichtet. Auch Probleme beim „Loslösen“ von der Mutter sollen durch langes Stillen entstehen. Aber stimmt das? Unsere einfache und klare Antwort: Nein! Es gibt keine Hinweise darauf, dass eine Abweichung von den genannten 6 Monaten dazu führt, dass Nebenwirkungen auftreten. Auch beim Thema Entwicklungsproblemen gibt es keine wissenschaftlichen Ergebnisse, die solche Thesen stützen würden. Auch aus psychologischer Sicht gibt es beim längerfristigen Stillen keine Probleme. Mutter und Kind sollten selbst entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um mit dem Stillen aufzuhören. Vertrauen Sie auf Ihren Mutterinstinkt und die Anzeichen bei ihrem Nachwuchs.

Abschließend möchten wir lediglich auf einen Punkt hinweisen, der tatsächlich wichtig ist, wenn sie länger die Brust geben möchten. Sobald sich die ersten Zähne entwickeln und Sie weiterhin Stillen ist eine sehr ausführliche Mundhygiene wichtig. Der Milchzucker in der Muttermilch kann bei einer nicht ausreichenden Zahnpflege schnell zu Karies führen.

Frauenärztin in Düsseldorf

Wir hoffen, dass Ihnen dieser Beitrag weitergeholfen hat und Sie nun beruhigt Stillen können. Haben Sie weitere Fragen? In unserer Privatpraxis in Düsseldorf können Sie in einem entspannten Umfeld auf unsere Expertise als Frauenarzt vertrauen. KontaktKontaktieren Sie uns online oder vereinbaren Sie über Doctolib direkt einen Termin in unserer Praxis. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.