Krankheiten mit einer Schwangerschaft heilen – Was steckt dahinter?

Während einer Schwangerschaft müssen viele Frauen unangenehme „Nebenwirkungen“ über sich ergehen lassen. Der bekannteste Vertreter ist dabei die Morgenübelkeit. Die wenigsten Menschen wissen, dass eine Schwangerschaft auch diverse positive Effekte auf den Körper der Frau hat. In besonderen Fällen kann eine Schwangerschaft sogar Krankheiten heilen oder Symptome verbessern. Klingt zunächst etwas weit hergeholt, ist aber wahr. Als Frauenärztin werden wir in diesem Beitrag Krankheiten erläutern, die tatsächlich im Rahmen einer Schwangerschaft gelindert werden können.

Schwangerschaft und Schuppenflechte

Bei Schuppenflechte (Psoriasis) handelt es sich um eine entzündliche Hauterkrankung, die als Autoimmunerkrankung nicht geheilt und häufig schwer behandelt werden kann. In vielen Fällen kann beobachtet werden, dass sich das Hautbild von Schwangeren verändert. Dahinter stecken die vermehrt produzierten Hormone. Eine Schwangerschaft kann eine Schuppenflechte nicht heilen. Dennoch gibt es diverse Frauen, die während der Schwangerschaft eine deutliche Verbesserung der Symptome bemerken konnten.

Haarausfall bei Frauen

Haarverlust wird oft nur mit Männern in Verbindung gebracht. Allerdings können Frauen ebenso von Haarausfall betroffen sein. Frauen, die mit der Zeit lichte oder kahle Stellen entdecken, leiden dabei häufig noch stärker unter der optischen Veränderung als die männlichen Patienten. Für Frauen, die unter Haarverlust leiden, kann eine Schwangerschaft Wunder wirken. Die hohe Ausschüttung von Östrogenen macht Haare stärker und gesünder. Während der Schwangerschaft kann sich ein Haarausfall daher schnell zurückbilden oder zumindest deutlich verbessern. In der Zeit nach der Geburt entwickeln sich die Östrogenwerte langsam auf das herkömmliche Niveau zurück.

Superkraft: Wunden heilen

Es klingt fast nach einer ausgedachten Superkraft, aber bei Schwangeren können Wunden und Verletzungen schneller heilen. Während der Schwangerschaft verbreiten sich im Blut der Mutter fötale Zellen. Kommt es nun zu einer Verletzung oder Wunde, wandern die Zellen zur betroffenen Stelle. Aufgrund der fötalen Zellen können Schürf- oder Schnittwunden schneller und effektiver heilen. Klingt verrückt, ist allerdings Realität.

Schwangerschaft als Blutdrucksenker

Es gibt Hinweise, dass die erhöhte Hormonausschüttung im Körper von schwangeren Frauen einen deutlichen Effekt auf den Blutdruck hat. Die Hormone beeinflussen die Blutgefäße und sorgen dafür, dass diese entspannen. Das Ergebnis: ein niedriger Blutdruck. Frauen, die vor der Schwangerschaft starken Bluthochdruck hatten, müssen möglicherweise weiterhin auf Medikamente vertrauen. Bei einigen Patientinnen kann die natürliche Reaktion des Körpers aber dazu führen, dass ein Bluthochdruck effektiv verringert wird und Medikamente möglicherweise abgesetzt werden können. Wie bei den zuvor genannten Punkten ist auch hierbei keine langfristige Wirkung zu erwarten.

Keine Angst vor Libidostörungen in der Schwangerschaft

Häufig erleben wir Paare, die Angst haben, dass die Libido während der Schwangerschaft möglicherweise beeinträchtig werden könnte. Die umfangreichen hormonellen Veränderungen sorgen allerdings für das genaue Gegenteil. Eine Libidostörung während der Schwangerschaft ist sehr unwahrscheinlich. Vielmehr wird die Lust deutlich gesteigert. Ein zuvor vorherrschender Libidoverlust kann möglicherweise sogar geheilt werden.

Frauenärztin in Düsseldorf

Bei den genannten Punkten handelt es sich wohl eher um nette Nebeneffekte der Schwangerschaft. Die meisten werden nach der Schwangerschaft abklingen und irgendwann ganz verschwinden. Daher kann eine Schwangerschaft auch nicht als „Behandlung“ gesehen werden. Im Fokus sollte hierbei schließlich das heranwachsende Leben stehen. Frauen, die unter den genannten Krankheiten leiden, können sich allerdings möglicherweise nicht nur auf das Baby freuen, sondern auch auf Linderung von Symptomen.

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