Essstörung bei Frauen – Was sollte man wissen?
Essstörungen können jeden treffen. Es gibt diverse Faktoren, die ein schlechtes Verhältnis zum Essen auslösen können. Statistisch gesehen sind Frauen eindeutig stärker gefährdet eine Essstörung zu entwickeln. In Deutschland haben circa 14 von 1.000 Frauen eine Essstörung. Bei Männern sind es 5 von 1.000 mit einer Essstörung. Obwohl Essstörungen nicht als klassisches Tätigkeitsgebiet einer Frauenärztin zu betrachten sind, möchten wir als Ihr Ansprechpartner für Frauengesundheit auch über diese Thematik informieren. Nachfolgend werden wir grundlegend erläutern, was Essstörungen sind. Darüber hinaus werden wir Ihnen aufzeigen, welche speziellen Ansprechpartner Sie bei einer Essstörung aufsuchen sollten.
Was ist eine Essstörung?
Frauen, die von einer Essstörung betroffen sind und anhand von optischen Auswirkungen (bspw. starkes Untergewicht) auffallen, erhalten leider immer wieder „Tipps“ wie: „Iss doch einfach mal mehr“. Was zunächst nach einem offensichtlich sinnvollen Ratschlag klingt ist leider absolut unpassend. Bei Essstörungen handelt es sich um eine Krankheit! Ebenso, wie andere Krankheiten muss eine Essstörung professionell von einem Arzt behandelt werden. Im Rahmen einer Essstörung ist der Umgang bzw. das Verhältnis mit dem Essen gestört. Obwohl der Begriff Essstörung oft mit einer Unterernährung verbunden wird, gibt es diverse Varianten, die sich nicht zwingend durch Untergewicht ausdrücken müssen. Nachfolgend werden wir die bekanntesten Formen von Essstörungen kurz erläutern.
Magersucht (Anorexie) beschreibt ein starkes Untergewicht, durch krankhaftes Abnehmen. Im Rahmen der Magersucht können betroffene Patienten diverse Methoden anwenden, um Gewicht zu verlieren. Neben dem „Hungern“ können auch übermäßiger Sport oder die Einnahme von Medikamenten, wie Abführmitteln zu einer Anorexie gehören. Frauen, die an Magersucht leiden fühlen sich auch mit einem klaren Untergewicht weiterhin zu dick. Oft wird die Erkrankung nicht als solche wahrgenommen.
Bulimie (Bulimia nervosa) führt zunächst zu unkontrollierten „Fressattacken“. Es werden große Portionen in kurzer Zeit konsumiert. Das übermäßige Essen kann nicht kontrolliert werden. Anschließend kommt es zu Schuldgefühlen. Die betroffenen Patienten versuchen daher die Kalorien schnellstmöglich wieder loszuwerden. Klassischerweise wird hierzu ein Erbrechen herbeigeführt. Dieser Kreislauf führt sich fort, bis körperliche Symptome sichtbar werden bzw. die Krankheit erkannt und behandelt wird.
Binge-Eating-Störung beschreibt ebenfalls unkontrollierte Essanfälle. Gegenüber der zuvor genannten Bulimie gibt es bei einer Binge-Eating-Störung kein Gegenwirken. Es wird also nicht versucht, die Kalorien schnell loszuwerden. Die wiederkehrenden Essanfälle und ein gestörtes Sättigungsgefühl sorgen dafür, dass Betroffene übergewichtig werden und schnell zunehmen. Das führt schlussendlich ebenfalls zu verschiedensten gesundheitlichen Problemen.
Das bedeutet also, dass eine Essstörung entweder mit einer Unterernährung einhergeht, oder sich durch Übergewicht ausdrückt.
Behandlung und Beratung bei Essstörungen
Jede Form der Essstörung sorgt dafür, dass der Körper mit wichtigen Nährstoffen unterversorgt oder mit schlechten Nährstoffen überversorgt ist. Zusätzlich führen Unter- oder Übergewicht zu diversen gesundheitlichen Problemen, die durchaus lebensbedrohlich werden können. Eine möglichst frühzeitige Behandlung ist daher wichtig. Leider können viele Patienten mit einer Essstörung nicht akzeptieren, dass sie unter einer Krankheit leiden. Es dauert daher oft lange, bis sie verstehen, dass es ein Problem gibt oder Freunde und Familie von der Krankheit erfahren, um etwas unternehmen zu können. Essstörungen müssen je nach der zugrundeliegenden Ursache behandelt werden. Oft ist eine psychologische Therapie als Grundlage zu betrachten. Hinzu kommen Ernährungsberatung und die Behandlung von möglicherweise vorherrschenden Folgeerkrankungen.
Falls Sie bei sich oder Ihnen nahestehenden Personen Auffälligkeiten feststellen, ist es ratsam schnell professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dabei müssen Sie mit dem Thema nicht direkt zu einem Psychologen: Wenden Sie sich an den Arzt oder die Ärztin Ihres Vertrauens. Das kann der Hausarzt oder die Frauenärztin sein. Wichtig ist dem Thema überhaupt erst auf den Grund zu gehen. In jedem Fall wird Ihr Ansprechpartner zuhören und die nächsten Schritte mit Ihnen einleiten. Natürlich ist es auch möglich direkt einen Therapeuten oder eine spezielle Beratungsstelle zu kontaktieren. Mehr Informationen oder passende Beratungsstellen finden Sie auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Noch Fragen? Frauenärztin in Düsseldorf
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