Die Pille wechseln – eine Erklärung zu den Gründen
Die Pille ist ein häufig verschriebenes Verhütungsmittel, denn sie ist gleichermaßen etabliert wie sicher. Manchmal wird sie auch verschrieben, um ihre positiven Nebenwirkungen auszunutzen. In dem Fall verspricht sie schönere Haut und weniger Regelschmerzen. Doch kommt es auch häufig zu negativen Nebenwirkungen. Ihr Frauenarzt in Düsseldorf erklärt, wann es Sinn macht über einen Pillenwechsel nachzudenken.
Auf dem Markt gibt es derzeit über 80 verschiedene Antibabypillen. Sie unterscheiden sich häufig durch unterschiedliche Dosierung von Hormonen und damit auch in Ihren „Zusatzwirkungen“. Die Pille war als erstes hormonelles Verhütungsmittel ein Meilenstein auf dem Weg zur Gleichberechtigung. Von vielen Frauen wurde sie als Befreiung erlebt. Noch heute hilft sie bei der Familienplanung. Doch bei einigen Frauen führen die künstlichen Hormone zu negativen Effekten. Diese werden meist schon zu Beginn der Einnahme bemerkt. Es ist sinnvoll in diesem Fall über einen Pillenwechsel nachzudenken. Wichtig ist zu wissen, welche Nebenwirkungen auftreten können, falls das empfohlene Präparat nicht passend ist.
Generell gilt, dass man die Pille nicht häufig oder zu schnell wechseln sollte, da der Körper sich erst einmal an das Präparat gewöhnen muss. Nach ungefähr drei Monaten können viele Nebenwirkungen auch wieder verschwinden. Ihre Frauenärztin in Düsseldorf sollten Sie dann aufsuchen, wenn die Nebenwirkungen über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben. Wir können Sie dann über einen Pillenwechsel informieren. Nebenwirkungen, die zu einem Wechsel führen können, sind:
- Häufige Zwischenblutungen oder eine dauerhafte Blutung
- Wassereinlagerungen
- starke Kopfschmerzen oder Migräne
- Thrombose
- Kreislaufprobleme
- Starke Gewichtszunahme
- Stimmungsschwankungen
- stark verschlechtertes Hautbild
Seit der Markteinführung des oralen Verhütungsmittels im Jahr 1960 ist der durchschnittliche Hormongehalt in den Pillen gesunken. Dadurch sollen Nebenwirkungen seltener und schwächer auftreten. Zum Einsatz kommt eine Kombinationspille oder die Minipille. Die Kombinationspräparate enthalten Östrogen und Gestagen. Dabei ist die Dosierung niedrig. Diese Pille wird deswegen auch als Mikropille bezeichnet. Oftmals verändert sich der Wirkstoffgehalt der Tabletten im Laufe des Zyklus. Aus diesem Grund unterscheidet man zwischen Zwei-, Drei- und Vierphasenpräparaten. Bei Einphasenpillen enthält jede Pille dieselbe Menge an Hormonen.
In der Minipille ist nur Gestagen enthalten. Auf Östrogen wird hier verzichtet. Sie wird deswegen auch östrogenfreie Pille genannt. Das Gestagen ist bekannt dafür, dass es positive Nebeneffekte haben kann. Je nach Zusammensetzung kommt es so zu reinerer Haut, geringeren Menstruationsschmerzen oder weniger Wassereinlagerungen. Die Minipille kann auch von Frauen in der Stillzeit eingenommen werden. Minipillen werden in der Regel 28 Tage durchgenommen
Treten vor allem eine starke Blutung oder intensive Regelschmerzen als Nebenwirkung auf, ist ein Wechsel zur Minipille sinnvoll. Die führt häufig zu einer weniger starken Monatsblutung. Über einen Wechsel zur Minipille sollten Sie Ihre Gynäkologin auch ansprechen, wenn Risikofaktoren wie Bluthochdruck, starke Migräne, Adipositas oder Rauchen besteht. Auch wenn bestimmte positive Nebeneffekte wie die Verbesserung des Hautbilds ausbleiben, kann der Wechsel der Pille sinnvoll sein. An dieser Stelle macht meist der Wechsel zu Kombinationspille Sinn.
So funktioniert der Pillenwechel
Die Pille kann leider nicht von einem auf den nächsten Tag gewechselt werden. Dabei kommt es drauf an, ob Sie von einer Kombi-Pille zu einer anderen Kombi-Pille wechseln oder ob der Wechsel zwischen der Kombi-Pille und Minipille geplant ist.
Beim Wechsel zwischen den Kombinationspillen nehmen Sie den Monatsblister bis zum Ende ein und legen dann eine siebentägige Pause ein. Nach der Pillenpause können Sie mit der neuen Kombi-Pille starten. Steigen Sie auf eine andere Pillenvariante um, lassen Sie beim Wechsel die Pillenpause weg. Die neue Pille schließt sich, nachdem Sie den Monatsblister beendet haben, direkt an die vorangegangene Einnahme an. Während der ersten Woche der neuen Pille sollten Sie dann allerdings zusätzlich einen Kondom zur Verhütung einsetzen.
Pillenwechsel bei Libidoverlust
Die Pille ist ein Verhütungsmittel, das den Hormonspiegel im Körper durch die Gabe von weiblichen Sexualhormonen stabilisiert. Unter anderem senkt sie den Testosteronspiegel im Blut der Frau. Daraus entsteht der positive Effekt des reineren Hautbilds bei hormonell bedingter Akne durch die sogenannte antiandrogene Wirkung.
Doch der sinkende Testosteronspiegel wirkt sich auch auf die Libido der Frau aus. Denn das männliche sexual Hormon wirkt direkt auf das Lustempfinden. Durch die Einnahme der Pille und die verhältnismäßig konstante Hormonzufuhr sinkt der Testosteronspiegel im Blut. Es kommt gleichzeitig zu weniger Hormonschwankungen. Einige Anwenderinnen verspüren in der Folge weniger Lust auf sexuelle Aktivität und berichten von einem Libidoverlust. Besonders tückisch ist, dass der Libidoverlust oftmals schleichend eintritt. Dann kann die Ursache häufig nicht direkt auf die Pille zurückgeführt werden. Einige Pillen, die eine größere antiandrogene Wirkung haben, können das Lustempfinden stärker mindern.
Dabei ist wichtig festzuhalten, dass jede Frau anders auf die Antibabypille reagiert. Während einige Anwenderinnen über Jahre hinweg erfolgreich mit gestagenhaltigen Pillen verhüten und kein verändertes Lustempfinden bemerken, kann der pillenbedingte Libidoverlust andere Frauen stark einschränken.
Pillenwechsel bei Schichtarbeit und unregelmäßigem Tagesrhythmus
Durch einen unregelmäßigen Tagesrhythmus wird die genaue Einnahme der Pille erschwert. Das kann beispielsweise bei Schichtarbeit der Fall sein. In diesem Fall ist der Umstieg von einer Minipille zur Mikropille zu empfehlen. Durch den unregelmäßigen Tagesrhythmus sind Einnahmefehler wahrscheinlicher. Dies kann zu einem verminderten Empfängnisschutz führen. Mikropillen bieten an dieser Stelle mehr zeitlichen Spielraum.
Alternative Verhütungsmethoden bieten einen zuverlässigeren Empfängnisschutz, wenn die regelmäßige Einnahme ein Problem darstellt. Zur hormonellen Verhütung bietet sich das Verhütungspflaster oder der Verhütungsring an. Eine nicht-hormonelle Verhütungsmethode stellt beispielsweise die Kupferspirale dar.
Ihre Frauenärztin in Düsseldorf
Falls Sie einen Wechsel der Pille durchführen möchten, sprechen Sie uns gerne an. Auch wenn Sie mehr zur Antibabypille und ihrer richtigen Verwendung erfahren möchten: Wir können Ihnen in jedem Fall weiter helfen.