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Prämenstruelle Depression - Frauenarzt Düsseldorf

PMDS: Was Frauen über die prämenstruelle Depression wissen sollten

Für viele Frauen steht der Begriff PMS leider mit monatlich wiederkehrenden Beschwerden in Verbindung. Das prämenstruelle Syndrom (PMS) ist allgemein bekannt und umfasst diverse körperliche und psychologische Beschwerden, die in Verbindung mit der Periode stehen. In der Regel erleben die menstruierenden Frauen primär körperliche Symptome. Hinzu kommen oftmals nur leichte psychologische Veränderungen. Für einen kleinen Anteil der Frauen haben die hormonellen Veränderungen während und vor der Periode jedoch weitreichende psychische Auswirkungen. In diesem Beitrag möchten wir uns mit diesen Auswirkungen beschäftigen, die als prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS) bezeichnet werden.

Der Ausgangspunkt: Prämenstruelles Syndrom

Um richtig zu verstehen, was PMDS ist und wo die Unterschiede zu PMS liegen, müssen wir zunächst einen Blick auf das prämenstruelle Syndrom (PMS) werfen. Als „normale“ PMS werden die mehr oder weniger „üblichen“ Symptome zusammengefasst, die Frauen vor der Monatsblutung erleben. Mehr als jede dritte Frau ist von PMS betroffen bzw. erlebt Symptome, die sich in diesen Rahmen einordnen lassen. Unter dem prämenstruellen Syndrom werden über 150 unterschiedliche Symptome zusammengefasst, die natürlich nicht bei jeder Frau im vollen Umfang auftreten. Die Symptome von PMS sind sowohl physischer wie auch psychologischer Natur. Zu den physischen Symptomen zählen beispielsweise:

  • Krämpfe im Unterleib
  • Migräne
  • Kreislaufbeschwerden
  • Erschöpfung
  • Appetitlosigkeit
  • Schlafstörungen
  • Hautveränderungen
  • Spannungen und Schwellungen der Brüste

Im Rahmen von PMS und der Psyche können beispielsweise die folgenden Symptome auftreten:

  • Stimmungsschwankungen
  • grundlose Emotionsausbrüche
  • Angstzustände
  • Antriebslosigkeit
  • Reizbarkeit

PMS kann sich bei den betroffenen Frauen sehr unterschiedlich ausdrücken. Die Symptome können zudem stärker oder auch nur schwach auftreten. Wichtig ist zudem, dass ein Großteil der Symptome mit dem Start der Periode schnell verschwinden. Auch hier gibt es aber natürlich gewisse Unterschiede zwischen den betroffenen Frauen.

Was ist PMDS?

Bei einigen Frauen ist das PMS besonders stark im Rahmen der psychischen Symptome ausgeprägt. In diesem Fall spricht man von einer prämenstruellen Dysphorischen Störung (PMDS). Teilweise wird auch von einer prämenstruellen Depression gesprochen. Ein gravierender Unterschied gegenüber dem „normalen“ PMS besteht darin, dass PMDS oftmals länger anhält und zudem auch früher anfängt. Die Symptome können bereits 16 Tage vor der Periode auftreten und auch nach Beginn der Periode anhalten. Es leiden circa 15% der Frauen unter einer PMDS. Bei einem Anteil von 5% bis 7% sind die Beschwerden jedoch so stark, dass der Alltag nicht mehr bewältigt werden kann.

Hier stellt sich die Frage, wo genau der Unterschied in Bezug auf die Symptome liegt. In diesem Rahmen kann zunächst festgehalten werden, dass die PMDS Symptome ausschließlich psychischer Natur sind. Dies bedeutet aber nicht, dass die betroffenen Frauen nicht auch „normale“ körperliche Symptome der PMS erleben können. In Bezug auf PMDS kann gesagt werden, dass die psychischen Beschwerden deutlich stärker ausgeprägt sind und oftmals „bekannten“ schweren psychischen Störungen nahekommen. Zu den Symptomen gehören:

  • depressive Stimmung
  • impulsives und aggressives Handeln
  • Konzentrationsstörungen
  • Selbstzweifel

Im Rahmen dieser Symptome kommt es häufig zu unterschiedlichen „Nebenerscheinungen“. Frauen, die eine erhöhte Aggressivität erleben, neigen dazu selbst ein höheres Stress- und Aggressionslevel an den Tag zu legen. Auf der anderen Seite kann die PMDS aber auch zu einem sozialen Rückzug und einem verminderten Interesse an Aktivitäten führen. In jedem Fall können diese psychischen Symptome dazu führen, dass die betroffenen Frauen zeitweise kaum noch am normalen Leben teilnehmen können. Bei einer stark ausgeprägten Form von PDMS kann es regelrecht zum Kontrollverlust kommen, was zu Problemen im Alltag und beim Umgang mit Menschen führen kann.

Was sind die Ursachen von PMDS?

Sowohl bei PMS wie auch bei PMDS werden die Ursachen bei den körpereigenen Hormonen vermutet. Im Rahmen des Zyklus der Frau kommt es immer zu gewissen Hormonschwankungen, die schlussendlich PMS auslösen können. Besonders die Hormone Östrogen und Progesteron sowie der Neurotransmitter Serotonin werden als hauptverantwortliche Ursache von PMS und PMDS gewertet. Es ist leider noch nicht abschließend geklärt, wie es zu PMS und der starken Ausprägung der PMDS kommt. Es wird jedoch vermutet, dass die Hormone im Gehirn von betroffenen Frauen anders verarbeitet werden. Das Ergebnis ist eine sensible Reaktion auf Hormonschwankungen.

Die Diagnose einer prämenstruellen Depression

Wie bereits erläutert, zeigen sich die Symptome der PMDS in Form von psychischen Veränderungen. Betrachtet man die Liste der Symptome, wird jedoch deutlich, dass es sich hierbei um deutliche Überschneidung mit psychischen Erkrankungen handelt. Es muss an dieser Stelle klargestellt werden, dass eine betroffene Frau mit depressiven Stimmungen nicht an einer klassischen Depression leidet. Dies lässt sich auch auf die übrigen Symptome übertragen. Schlussendlich hat PMDS keine psychischen Ursachen, sondern physiologische Gründe. Dieser Aspekt macht sowohl die Diagnose als auch die Behandlung schwer. Wie wird eine PMDS Diagnose nun aber gestellt? Die standardmäßigen körperlichen Werte fallen in einer Untersuchung meist unauffällig aus. Die Symptome würden auf den ersten Blick eine psychische Erkrankung vermuten lassen. Dies führt leider oftmals zu falschen Diagnosen. Die beste Möglichkeit, um einen Zusammenhang zwischen der Periode und den Symptomen zu finden, ist ein Zyklustagebuch zu führen. Auf diese Weise können
Ärzte deutlich einfacher einschätzen, ob es sich um PMDS oder doch eine andere Erkrankung handelt. Um eine Diagnose zu stellen, macht es Sinn, wenn unterschiedliche Ärzte eng zusammenarbeiten. Gynäkologische Endokrinologen, Gynäkologen und Psychotherapeuten sollten im Rahmen der Diagnose konsultiert werden. Da es leider immer wieder zu falschen Diagnosen kommt und somit auch eine falsche Behandlung nicht unwahrscheinlich ist, sollten Frauen mit dem Verdacht bereits vor dem Arztbesuch ein Tagebuch führen und im Zweifelsfall unterschiedliche Ärzte aufsuchen, um ein breites Meinungsbild zu erhalten.

Wie kann PMDS behandelt werden?

Nicht allein wegen der problematischen Diagnose ist es oft schwer, eine passende Behandlung für PMDS zu erhalten. Die Tatsache, dass noch nicht abschließend geklärt ist, wie genau es zu PMDS kommt, macht auch die Behandlung kompliziert. Im Fokus stehen daher oft zunächst allgemeine Maßnahmen, um die Gesundheit und damit auch den Hormonhaushalt der betroffenen Frauen zu verbessern. In diesem Rahmen sind eine Ernährungsumstellung und Bewegung der erste Schritt. Zudem ist es wichtig für ausreichend Entspannung zu sorgen bzw. besser mit Stress umzugehen. Das Führen von einem Tagebuch kann zudem nicht nur für die Diagnose hilfreich sein, sondern auch die Symptome lindern. Das Aufschreiben von Gefühlen oder auch das Gespräch mit einer vertrauen Person kann diesbezüglich sehr befreiend sein. Auch das Gespräch mit einem Therapeuten kann helfen, die Symptome zu lindern. In der Regel geht es im Rahmen von einer Psychotherapie darum, die unterschiedlichen Beschwerden mit speziellen Strategien besser meistern zu lernen. Bei sehr schweren Fällen von PMDS können zudem auch Medikamente eingenommen werden. In diesem Rahmen werden besonders Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) verwendet, die für eine breite Reihe von psychischen Erkrankungen genutzt werden können (z.B. Depressionen und Angststörungen). Auch eine Hormontherapie kann potenziell sinnvoll sein. Welche Behandlung im Einzelfall sinnvoll ist, muss mit dem passenden Arzt abgesprochen werden. In diesem Zusammenhang ist auch erneut die Zusammenarbeit von unterschiedlichen Ärzten sinnvoll.

Zusammenfassung PMDS

Abschließend möchten wir festhalten, dass PMDS für die betroffenen Frauen oftmals sehr belastend ist und schnelle Hilfe nicht immer leicht gefunden wird. Sofern Sie glauben, möglicherweise unter PMDS oder PMS zu leiden, macht es dennoch Sinn, einen Arzt aufzusuchen. Dies kann je nach Symptomen zunächst der Gynäkologe oder auch direkt ein Psychologe sein. Wichtig ist lediglich, dass Sie den Weg zu einer Diagnose starten und somit hoffentlich zeitnah eine passende Behandlung erhalten. Lassen Sie sich nicht entmutigen!

Frauenärztin in Düsseldorf

Wir hoffen, dass Ihnen dieser Beitrag weitergeholfen hat und Sie nun einen guten Überblick über PMDS haben. Sofern Sie selbst unter PMS oder PMDS leiden, sind wir mit unserer Privatpraxis in Düsseldorf ein guter Ansprechpartner für Ihre Fragen und Anliegen. Angepasst an Ihre Symptome werden wir Sie mit einer individuellen Diagnose und Therapie unterstützen. Im Rahmen einer PMDS arbeiten wir diesbezüglich auch intensiv mit Ärzten aus anderen Fachrichtungen zusammen. Kontaktieren Sie uns, um einen Beratungstermin zu vereinbaren. Unser Team freut sich, Sie kennenzulernen.