Das Lipödem und die Gynäkologie
Beim Lipödem handelt es sich um eine schmerzhafte, Fettgewebeerkrankung. Sie kennzeichnet sich durch eine übermäßige, symmetrische Unterhaut-Fettgewebsvermehrung an Armen und Beinen. Frauenärzt:innen spielen im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen eine wichtige Rolle bei einer Diagnose der Krankheit. Ihre Frauenärztin in Düsseldorf hat für Sie zusammengestellt, was die Krankheit ausmacht.
Betroffen vom Lipödem sind nach aktuellen Studien etwa 5-9,7% der Frauen. Erste Symptome treten meist bei hormonellen Veränderungen auf. Das kann die Pubertät sein aber auch Hormoneinnahmen, Schwangerschaft oder Menopause. Ein Ansteigen oder Abfallen des Östrogenspiegels ist der Triggerfaktor, der bei entsprechender Veranlagung ein Lipödem auslösen kann.
Merkmale eines Lipödem
Das Lipödem gilt als angeborene, genetisch bedingte Fettverteilungsstörung mit Wassereinlagerungen und ist östrogenabhängig. Bei der Diagnose eines Lipödems muss die Krankheit von anderen Fettverteilungsstörungen unterschieden werden. Sie ist nicht zwingend mit Adipositas in Verbindung zu bringen, da sie auch bei normal gewichtigen Frauen auftreten kann. Diäten, die auf eine Gewichtsabnahme abzielen, erzielen hier keine positive Wirkung.
Für das Lipödem charakteristisch ist, dass zwischen den Extremitäten und Körperstamm eine Disproportion besteht. Das bedeutet, dass der Rest des Körpers meist normale Proportionen aufweist, während die Extremitäten durch die Krankheit geschwollen wirken. Obwohl die Krankheit häufig mit einer Adipositas einhergeht, ist das Missverhältnis deutlich erkennbar. Man geht dennoch von einer hohen Dunkelziffer aus, denn oftmals besteht Unsicherheit bei der Diagnosestellung. Betroffene Frauen leiden meist massiv unter ihrem Aussehen. Das kann erhebliche psychosoziale Folgen haben.
Die Symptome des Lipödem
Häufig kommt es vor, dass das Lipödem über Jahre und Jahrzehnte nicht erkannt wird. Wichtig ist also sich mit den Symptomen vertraut zu machen. Dabei tritt es immer an den Extremitäten auf, das heißt an Armen und Beinen. Das Lipödem tritt grundsätzlich symmetrisch auf. Das bedeutet, dass beide Beine den gleichen Umfang messen. Während die Beine immer betroffen sind, weisen die Arme bei rund einem Drittel der Betroffenen auch Symptome auf. Es gibt verschiedene Verteilungstypen: Oberschenkel-, Waden-, Ganzbein- und Unterschenkeltyp, sowie den Oberarm-, Ganzarm- und Arm-Hand-Typ.
Außerdem teilt man das Lipödem klinisch in 3 Schweregrade ein. Dabei wird anhand der Morphologie klassifiziert. Je nach Schweregrad kommt es zu Unterschieden in der Ausprägung. Vor allen Dingen betroffen ist die Hautoberfläche. Diese kann in manchen Fällen noch glatt sein oder aber sehr uneben. In besonders schweren Fällen kann es zu ausgeprägten überhängenden Gewebeanteilen kommen.
Die Umfangszunahme der Beine kann so stark sein, dass es zu einem Wundscheuern beim Gehen kommt. In dem Fall reiben die Beine an den Oberschenkelinnenseiten aneinander. Schmerzen entstehen im Laufe der Erkrankung, das nicht nur beim längeren Stehen, sondern auch in Ruhe bei Berührungen.
Füße und Hände sind meist nicht betroffen. Bei Druck auf das Lipödem verbleibt kein Abdruck, das stellt einen Gegensatz zum normalen Lymphödem dar. Es bilden sich außerdem schnell Blutergüsse, die auf die erhöhte Gefäßdurchlässigkeit zurückzuführen sind. Beim Abtasten der betroffenen Körperstellen lassen sich kleine Knötchen bemerken, die auf das krankhaft veränderte Fettgewebe hindeuten.
Die Therapiemöglichkeiten
Leider ist bis jetzt keine Therapie bekannt, die die Ursachen des Lipödems behebt. Bisher konnte das Lipödem auch noch nicht vollständig zum Verschwinden gebracht werden. Die Symptome lassen sich allerdings häufig sehr gut lindern. Die Ziele der Lipödem-Therapie sind die Bewältigung der Schmerzen, sowie die Besserung der Beschwerden von Ödem und Disproportion. Außerdem sollen andere Komplikationen verhindert werden.
Es bestehen verschiedene Möglichkeiten der Therapie. Die komplexe physikalische Entstauungstherapie mit Kompression und manueller Lymphdrainage ist eine der praktizierten Behandlungen. Eine weitere ist die Liposuktion, im Volksmund auch Fettabsaugung genannt. Durch sie ist die dauerhafte Entfernung des Fettgewebes möglich. Es gibt wichtige Faktoren, die für den Therapieerfolg maßgeblich sind. Darunter zählt die Qualität der Kompressionsversorgung und Lymphdrainagen, sowie die Ernährung, körperliche Aktivität und psychologische Begleitung.
Auch Frauenärzte haben die Möglichkeit im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen eine Blickdiagnose zu stellen. So kann ein Anfangsverdacht geäußert werden, der eine weitere Behandlung der Fettverteilungsstörung einleitet. Auch sollte man gegebenenfalls eine laufende Hormontherapie an die Krankheit anpassen.
Ihre Frauenärztin in Düsseldorf
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